Rückblick: Springschool Thüringen 2019

Die Springschool Thüringen 2019 endete vor genau zwei Wochen und hatte zum Ziel, Studierende aus ganz Thüringen praxisnahe Medienkompetenz zu vermitteln. Darüber hinaus konnten sich die Teilnehmenden bei diversen Themen fachübergreifend austauschen und behandelten mediale Aspekte auch im theoretischen Rahmen. Der Erfolg der Springschool lässt sich nicht an den erreichten Zielen messen, sondern an dem, was jeder Teilnehmende und auch Dozierende für sich mitnehmen konnte.

Da am ersten Tag der Dozent leider krankheitsbedingt ausfiel, konnte die Zeit jedoch genutzt werden, um sich kennenzulernen und sich mit der übergreifenden Thematik „Vernetzte Welt“ auseinanderzusetzen. Der zweite Tag war eher informativ und theoretisch ausgelegt. Vormittags wurde zusammen mit dem MDR der Medienkonsum junger Leute und die Entwicklung der Öffentlich-Rechtlichen diskutiert. Mit Chefredakteur Jan Hollitzer (Thüringer Allgemeinen) wurden anschließend die Schwierigkeiten des Journalismus in der digitalen Welt betrachtet. Der dritte Tag wurde von Mitarbeitern der KiKa-Sendung „Timster“ gestaltet. Hier durften die Teilnehmenden mit praktischen Ansätzen an den Herausforderungen der Timster-Redaktion arbeiten und kreierten Tutorials oder erarbeiteten in Gruppen Konzepte für einen Instagram Auftritt von Timster. Am Ende der ersten Woche begannen die ersten zweitägigen Workshops. Eine Gruppe verbrachte zwei Tage im Studio des MDR Gartens und führte eigene Live-Aufzeichnung durch. Die andere Gruppe erarbeitete mit verschiedenen Tools eigene VR Spiele unter Anwedendung von Rooom, Co-spaces, und Unity. Die Woche endete am Samstag mit einem Vortrag von Thilo Kasper (Zeit Online). Er gab den Teilnehmenden Einblick in die Konzeption von Online Videos mit Hilfe von Zielgruppenanalysen.

Die erste Woche zeigte verschiedene Aspekte der modernen Mediennutzung aus Sicht von Unternehmen und ermöglichte einen aktiven und offenen Austausch mit den Dozierenden. Die zweitägigen Workshops führten in die praktische Anwendung der Studioproduktion und VR Programmierung ein.

Woche zwei startete für alle Interessenten mit einer Funkhausführung durch die Studios des MDR und KiKa. Im Anschluss daran konnten die Teilnehmenden an der Live-TV-Aufzeichnung der Sendung „Fakt Ist“ als Studiogäste teilnehmen. Im Szenario-Workshop am nächsten Tag, wurden gemeinsam mit Prof. Rolf Kruse und Nicolas Stahlhofer von NTT DATA unter dem Titel „Medien mit Zukunft, Zukunft der Medien“ Szenarien und Prototypen von innovativen Produkten oder Dienstleistungen der Zukunft erdacht und entworfen. Hierzu wurden Kreativitätstechniken, wie das Design Thinking, genutzt. An den folgenden beiden Tagen fanden die nächsten Parallelworkshops statt. Die Teilnehmenden durften sich zwischen den Workshops „Radio“ und „Webfilme“ entscheiden. In Ersterem wurde unter anderem professionelles Sprechen geübt, diverse Audioaufnahmen eingesprochen oder mit der Software „reaper“ zur Audionachbearbeitung gearbeitet. Im Workshop „Webfilme“ konnten unter Anleitung von Sebastian Linda innerhalb von zwei Tagen, von der Konzeption über den Dreh bis hin zur Postproduktion, kurze Webvideos produziert werden. Die Springschool endete am darauffolgenden Tag mit den Abschlusspräsentationen. Hierzu wurden den anwesenden Gästen, bestehend aus Workshopleitern der vergangenen zwei Wochen und anderen Unterstützern, die Ergebnisse der unterschiedlichen Themen-Workshops präsentiert. Danach blieb noch Zeit für ein gemeinsames Zusammenkommen, einen Rückblick auf die vergangenen beiden Wochen, sowie Feedback.

Die Teilnehmenden können auf zwei spannende Wochen mit einem umfassenden und vielfältigen Einblick in die heutige Medienwelt zurückblicken. Dabei konnte das ein oder andere gelernt und gewiss schon einige zukünftige Berufswünsche konkretisiert werden.

Von: Philip Mewes & Nico Bohländer

Tag 11: Abschluss der Springschool 2019

Am Freitag stand die Abschlusspräsentation an. Zum letzten Mal wurden die Teilnehmenden von Herr Prof. Kruse und Chelsea Walpert zur Springschool 2019 begrüßt. Für die Abschlusspräsentationen wurden diese in mehrere Gruppen eingeteilt, um jeweils einen Tag der Springschool vor dem Publikum zu präsentieren. Nachdem alle einzelnen Tage zugeteilt wurden, ging es an das Erarbeiten der Präsentation. Die Studierenden sollten dafür eine Art Website mit Word Press auf der Springschool Homepage erstellen, auf der kurz die Ereignisse des Workshops dargestellt wurden. In den Gruppen wurden die Themen der Tage erneut aufgearbeitet. Was wurde erklärt? Was wurde gelernt? Und wie waren die Ergebnisse der einzelnen Workshops?

Um 13 Uhr ging es dann los mit der Abschlusspräsentation. Herr Kruse stellte einige Gäste vor, darunter auch einige Dozierende der Workshops, wie z.B. Anne Reichenbach vom KIKA, Sebastian Linda vom Webvideo-Workshop und der Vorsitzende des Vereins zur Netzkultur. Es war spannend in verschiedenen Teilen noch einmal zu sehen, was die Teilnehmenden in den letzten zwei Wochen gemacht haben. Daran konnte man sehen, wie viel in den letzten Wochen eigentlich erlebt wurde. Highlights der Präsentation waren die Videos von den Tagen in der Studioproduktion, die VR Spiele, welche von den Studierenden im Workshop „Immersive Medien“ selbst erarbeitet wurden, die Ergebnisse des Webvideos und Radio-Workshops und vieles weitere. Nach dem Vortrag bedankte sich Herr Kruse bei den Gästen. Außerdem wies Sascha Wechsung vom Verein zur Förderung der Netzkultur auf das BarCamp Erfurt im Oktober hin, an dem 100-150 Menschen jedes Jahr teilnehmen. Im Anschluss hatte jeder die Möglichkeit noch einmal das selbsterstellte VR-Spiel auszuprobieren und noch einmal Ergebnisse des Webvideo Workshops anzuschauen.

Nachdem alle Gäste gegangen waren, gab es Zeit für eine Reflexion und Feedback. Zudem erhielten alle Teilnehmenden ihre Teilnahmebescheinigungen, die sie stets an die zwei Wochen bei der Springschool erinnern werden.

Von: Dora Weubel und Pascal Rausch

Tag 9 und 10: Klappe die Erste

Am Mittwoch startete der zweitägige Workshop zum Thema „Webfilme“ unter Anleitung von Sebastian Linda, einem professionellen Film-maker und -artist. Der Tag begann, als Sebastian Linda sich vorstellte – dies tat er, wie es sich für einen Mann einer Branche gehört, mit einem selbst produzierten Video (Loving Lanka). Im Anschluss daran folgte eine kleine Vorstellungsrunde, in der jeder Teilnehmende seine Erfahrungen im Bereich der Filmproduktion mit der Gruppe teilte. Lindas prägnantes Zitat  „durch Videos kann man sich besser ausdrücken als durch Sprache“ blieb allen im Gedächtnis.  Diese Devise sollte im Workshop Anwendung finden.

Um den Umgang mit filmischen Mitteln zu üben, wie beispielsweise der Einstellungsgröße, war die erste kleine Aufgabe ein Objekt aus 3 – 5 Perspektiven zu fotografieren. Im Anschluss stellte jeder sein Ergebnis vor, dabei sollten die restlichen Teilnehmenden erraten, um welche Gegenstände es sich auf den Fotos handelt. Darauf folgte das eigentliche Projekt: Der Referent erteilte die Aufgabe einen 30-40 sekündigen Kurzfilm zu drehen- allein oder in Kleingruppen. Die Genrewahl sowie die Gestaltung des Films waren dabei frei wählbar. Bei der Themenfindung konnten sich die Teilnehmenden an dem Leitmotto der Springschool „Vernetze Welt“ orientieren. Linda stellte weiterhin mittels eines Katzenvideos verschiedene Schnitttechniken, Perspektivwechsel, Effekte und den allgemeinen Umgang mit Video-Rohmaterial vor.

Im Laufe des Tages holten die Studierenden aus unterschiedlichen Örtlichkeiten im Raum Erfurt und Umgebung Filmmaterial ein. Am nachfolgenden Seminartag wurde dieses Filmmaterial bearbeitet, indem Sound- und Farbkorrekturen vorgenommen wurden und alles sinngemäß zu einem kurzen Webfilm zusammengeschnitten wurde. Thematisiert wurden beispielsweise epische Momente, eine vernetzte Welt, die Kritik am Umgang mit Handys sowie die Digitalisierung.

Für die Teilnehmenden war erstaunlich, wie in solch kurzer Zeit spannende und attraktive Kurzfilme entstehen können, welche sich durch einen individuellen Charakter voneinander unterschieden.

Von: Carlotta Masini, Dennis Krischal, Robert Ackermann

Tag 9 und 10: Radio, Podcast und mehr

Bei dem zweitägigen Workshop „Radio“ wurden die Teilnehmenden von Saskia Rienth und Fabian Kühlein in die Welt des professionellen Sprechens eingeführt. Die Veranstaltung startete mit dem Kennenlernen der verschiedenen Mikrofonarten und sprachlichen Aufwärmübungen. Es folgte ein ausführliches Sprachcoaching mit diversen Tipps und Tricks. Bei Vorleseübungen und Interviews sollten die sprachlichen Fertigkeiten dann verfeinert werden.
Gemeinsam sprachen die Teilnehmenden mit den gewonnenen Erfahrungen Werbebotschaften, Voice Overs und Moderationen ein. Durch gegenseitiges Feedback und die Anleitung der Profis zeichneten sich unter allen Teilnehmenden große Verbesserungen ab. Um den Workshop rund um Radio, Podcasts, Hörspiele und Co abzurunden, wurden die Teilnehmenden zudem in die Audionachbearbeitung eingeführt.
In einer abschließenden Runde wurden noch letzte Fragen beantwortet und Empfehlungen für Equipment gegeben, das man als Einsteiger in diesen Berufszweig in Erwägung ziehen sollte. Somit konnten alle Teilnehmenden etwas aus dem umfangreichen Workshop mitnehmen und ihre Fähigkeiten erweitern.

Von: Felix Vogel

Tag 8: Blick in die Zukunft

Am Mittwoch, den 27.03. , fand der Szenario-Workshop „Medien mit Zukunft, Zukunft der Medien“ mit Prof. Rolf Kruse und Nicolas Stahlhofer von NTT DATA statt. Zunächst stellte Herr Kruse „Hype Cycle“ von Gartner vor, wo neue Trends und neu aufkommende Technologien von 2017, 2018 und 2019 erklärt werden. Danach wurde die Virtuelle Realität. die Visionen der Zukunft sowie die Open AR Cloud Technologie thematisiert. Im weiteren Verlauf wurde das Wort an Nicolas Stahlhofer übergeben, der zunächst sich selbst, NTT DATA und Beispiele seiner Arbeit vorgestellt hat. Für die Teilnehmenden war spannend zu sehen, bei wie vielen Firmen NTT DATA im Hintergrund mitarbeitet.

Anschließend wurde Design Thinking erklärt, welches eine neue Art ist, um auf Problemen zu schauen, aber gleichzeitig nicht sofort an die Lösung zu denken, sondern stattdessen neue Erkenntnisse zuzulassen. Danach konnten die Teilnehmenden mit der ersten Gruppenarbeit beginnen. Im ersten Schritt sollten sich die Studierenden in ein Start-up Unternehmen hineinversetzen, das sich neu gründen will. Dabei sollten sie die bedeutendsten Ereignisse und Erfindungen der Medien und Technologien in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf bunten Klebezetteln notieren. Dadurch wurden sich viele neue Szenarien überlegt, wie es sie in 2025 geben könnte. Im zweiten Schritt sollten sich die Teilnehmen mit Hilfe von Interviews, Sekundärquellen und Gruppendiskussion überlegen, welches provokante Thema sie am besten wählen könnten und welchen Bezug dieses auf die Medien der Zukunft hat. Danach haben die Studierenden grobe Kategorien mit den vorgeschlagenen Themen erstellt, die anschließend individuell nach ihrer Relevanz bewertet wurden. Zum Schluss haben sich die einzelnen Gruppen auf eine Idee geeinigt, welche mit Lego und Papierprototypen und in Diskussionen ausgearbeitet wurden.

Nach der Erarbeitung der Prototypen und Ideen, war geplant, dass Staatsekretär Malte Krückels zu den Präsentationen hinzustößt und mit den Teilnehmenden diskutiert, jedoch war er leider kurzfristig verhindert. Stattdessen kam Doktor Oliver Laqua, der Referatsleiter der Staatskanzlei Thüringen. Er hat sich die Präsentationen und Geschäftsideen gemeinsam mit den Studierenden angeschaut und diskutiert. So wurde ein leistungsstarkes, sicheres „e-Bike“, eine App für individuelles Lernen mit Interessenförderung, ein „In 30 Tagen um die Welt“ VR-Projekt, bei dem man eine virtuelle Reise mit allen Sinnesorganen machen kann, ein „Print your Food“ Projekt und eine „Eco-City“ App, welche eine nachhaltigere Stadt ermöglicht, vorgestellt. Alles in allem waren die Ideen visionär und könnten möglicherweise in ein paar Jahren Realität sein. Vor allem aber, hatten die Teilnehmenden viel Spaß in der Ideenfindung und kreativen Phase!

Von: Linda Dzeina Vaitka

Tag 7: Hinter den Kulissen des MDR & KiKA

Der heutige Tag startete für die Teilnehmenden um 18 Uhr oder auch erst um 20 Uhr im Funkhaus des MDR. Durch den Workshop am Samstag, war der heutige Tag weitestgehend frei und die Teilnehmenden erwartete eine spannende Funkhaus-Führung mit einem MDR-Mitarbeiter. Die Führung begann mit der Besichtigung des Studio 1 sowie der zusammenhängenden Regie, wo unter anderem jeden Abend das „Thüringen Journal“ produziert und live ausgestrahlt wird. Für die Studierenden war es beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen mit einem perfekten Zusammenspiel es benötigt, um eine solche Sendung zur richtigen Zeit ausstrahlen zu können: Insgesamt sind täglich ungefähr 250 Mitarbeiter im Funkhaus tätig und allein für das „Thüringen Journal“ benötigt es rund 70 Mitwirkende. Im Anschluss konnte noch ein Blick in das Studio 2 geworfen werden, in dem vor allem KiKA-Produktionen, wie das Baumhaus oder auch KiKA live gedreht werden. Beide Studios arbeiten viel mit der Blue bzw. Green Box Technik, bei der im Anschluss Bilder oder Bewegtbild in das ausgestrahlte Bild eingefügt werden können.

Neben der Fernsehproduktion existiert im dritten Stockwerk des Gebäudes auch eine Hörfunkabteilung. Dort befinden sich drei Radiostudios sowie ein geräumiges Großraumbüro. Grund hierfür seien, so der Mitarbeiter des MDR, die verkürzten Informationswege, die sich aus einem Großraumbüro ergeben. Recherchiert beispielsweise ein Redakteur eine wichtige Information, die ein anderer Mitarbeiter benötigt, so ist der Informationsaustausch kurz und unkompliziert. Denn auch eine Radiosendung ist, genauso wie eine Fernsehproduktion, ein Zusammenspiel verschiedener Akteure. So gibt es eine unabhängige Musikredaktion, die allein für das Repertoire an Musiktiteln zuständig ist. Welcher Song allerdings wann gespielt wird, entscheidet ein spezieller Algorithmus. Durch diesen wird vermieden, einen Song mehrmals innerhalb von zwei Tagen abzuspielen. Außerdem ist er so programmiert, dass nach den Nachrichten nie ein Song mit deutschem Text ausgestrahlt wird, damit es dem Zuhörer leichter fällt, die verschiedenen Inhalte gedanklich zu trennen. Kommt allerdings doch mal ein Song, der unpassend sein sollte, hat der Moderator die Möglichkeit einzugreifen. Grundsätzlich sollte die Playlist der Sendung jedoch komplett unabhängig von dem persönlichen Musikgeschmack des jeweiligen Moderators sein. Dies wird durch den Algorithmus garantiert. Gestaltungsfreiraum wird dem Moderator jedoch im Text geboten: Hierfür ist nur er zuständig, allerdings mit dem Anspruch, dass eine gewisse Nähe zu den Zuhörern erhalten bleibt. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Moderator lediglich einfache Stichpunkte hat, aus denen er, wie in einem richtigen Dialog, freie Sätze „improvisiert“. 

Der „Blick hinter die Kulissen“ des MDR und KiKA war sehr interessant und informativ. Besonders gut ergänzt hat sich dieser Tag mit dem Workshop der Studioproduktion, bei dem auch einige spannende Einblicke in die tägliche Arbeit gewährt wurden. 

Die restlichen zehn glücklichen Springschooler kamen erst gegen 20Uhr im MDR-Funkhaus an, um später noch bei der Aufnahme der Sendung ‚Fakt ist‘ dabei zu sein. Am Set wurden sie herzlich von Jörg Heiss, dem Regisseur, der auch den Studioworkshop geleitet hatte, empfangen. Sie wurden der Aufnahmeleitung vorgestellt, bevor sie zunächst ebenfalls an der Funkhausführung teilnahmen. Zurück am Set wurde sich darüber unterhalten, was erwartet wurde und dann ging es auch schon los. Vorher von Jörg angewiesen, die ‚Anklatscher‘ zu sein, platzierte die Aufnahmeleiterin die Teilnehmer auf ihren Plätzen. Schade war, dass nicht alle zehn Springschooler im Setbereich Platz fanden. Dann wurde gesagt, es wären noch dreißig Sekunden, gefühlt war die Zeit aber viel kürzer, bis auch schon das Intro der Sendung eingespielt wurde. Viel faszinierender als das eigentliche Thema der Sendung war das Interagieren der Kameraleute. In dem kleinen Set befanden sich ganze sechs Kameras, von denen eine eine Steadycam war. Beobachten zu können, wie reibungslos die Kameras miteinander arbeiteten und beinahe durch den Raum tanzten war, da waren sich im Nachhinein alle Teilnehmer einig, unglaublich spannend. Letztendlich waren einige der Springschooler sogar einige Minuten im MDR-Fernsehen zu sehen und werden wohl bald die nächsten Stars am Medienhimmel sein.

Bevor es für sie dann wieder nach Hause ging, wurden sie noch von Jörg Heiss verabschiedet um sich am nächsten Tag wieder im Studiopark zu treffen und den nächsten Workshop in Angriff zu nehmen. 

Von: Johanna Heckert, Annabell Marker und Juliane Queißer

Tag 6: Medien in der Transformation

“Dieses Jahr ist der Name Springschool auch passend gewählt” – so oder so ähnlich begrüßte Thilo Kasper, Ressortleiter Video bei ZEIT ONLINE, am 23.03.2019 die Teilnehmenden der diesjährigen Springschool. Wer aufgrund des sehr schönen Wetters und der Tatsache, dass das Ganze an einem Samstag stattfand, vielleicht etwas weniger motiviert für den geplanten Workshop war, wurde schnell davon überzeugt, dass es sich doch lohnt. Denn Thilo Kasper wusste, wovon er redet und erzählte mit einer Begeisterung von seiner Arbeit, die einen nur mitreißen konnte. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmenden (“Wer bist du?”, “Was machst du?”, “Warum bist du hier?”) erzählte Kasper zunächst von seinem beruflichen Werdegang und stieg dann direkt ins Thema ein. Während bei Zeitung und Fernsehen relativ klar ist, wie die Inhalte zum Konsumenten gelangen, sei dies bei Onlinemedien etwas komplexer. Er erklärte, wie Algorithmen von z.B. YouTube oder Instagram im Groben funktionieren – wovon also abhängt, welche Inhalte einem im Feed angezeigt werden. Als nächstes ging es um den Arbeitsablauf bei der Erstellung eines Webvideos. Zunächst wurden die Zielgruppen, sogenannte Distributor Audiences, identifiziert und recherchiert. Hierauf folgte die erste Arbeitsaufgabe. In Kleingruppen sollten die letzten Facebook-Beiträge eines Mediums mit journalistischen Inhalten analysiert und anhand dessen drei Distributor Audiences und drei Themen identifiziert werden. Die Ergebnisse wurden vor allen präsentiert und anschließend vollständige Konzepte, sogenannte Container, für kurze Videos erarbeitet. Anhand dieser Konzepte können die Teilnehmenden zukünftig ansprechende Videos produzieren, die der ein oder andere zukünftig vielleicht auf den sozialen Plattformen finden wird.

Von: Lidia Hagen, Lena Hohlstein, Milena Schneider

Tag 4 und 5: Ab ins Studio!

An diesem Tag fand ein Workshop zum Thema „Studioproduktion“ statt. Diesen leitete der Regisseur Jörg Heiß, welcher die Teilnehmenden am Set des MDR Garten – Magazins begrüßte. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde erklärt, wie der Arbeitsalltag an einem Set aussieht, welche Berufe dazu gehören, aber auch was problematisch sein kann.

Danach durften die Teilnehmenden das Bluescreen-Studio, in dem beispielsweise das MDR Thüringen Journal gedreht wird sowie die dazugehörige Regie anschauen. Jörg Heiss erklärte (nachdem er das freundliche „Fernseh-Du“ anbot) alles, was sie Studierenden wissen wollten, zeigte verschiedene Geräte, die man zum Beispiel zum Schneiden oder Ton mischen braucht, und erläuterte, welche Kameras für welche Aufgabe geeignet sind. Anschließend durften sich die Teilnehmenden einen Beruf (wahlweise auch „Gewerk“) aussuchen, in den sie später genauer eingeführt wurden. Zur Auswahl standen zum Beispiel die Aufgaben Moderator, Beleuchter, Bildmischer, Maskenbildner oder Tonmischer.

Nach einer Mittagspause traf ein Team der MDR-Tochter MCS ein, welches für jeden Beruf einen Experten dabei hatte. Ein Team aus Regisseur, Aufnahmeleitung, Redaktion und Moderation erarbeitete ein Drehbuch unter der Aufsicht von Jörg Heiss, während die anderen Teilnehmenden in ihre jeweiligen Tätigkeiten eingearbeitet wurden. Die Experten beaufsichtigten und unterstützten die Studierenden tatkräftig bei der Produktion.

Während der Aufnahmen teilte sie die Gruppe berufsbedingt in zwei Teams, eine im Studio und eine in der Regie. Es wurde eine Interviewsituation im Stile eines Morgenmagazines gedreht. Das Thema lautete Frühlingsgefühle: ein Moderator sprach mit einem Experten über deren Entstehung und Bedeutung. Nach einer sogenannten Stellprobe erfolgte im Zuge der Durchlaufprobe die erste Aufzeichung. Nach einigen Versuchen, Nachjustierungen, Feintuning und etwa 2 Stunden Arbeit, konnte dem gesamten Workshop-Team ein brauchbarer Fernsehbeitrag vorgeführt werden.

Der zweite Workshoptag wurde mit einer kleinen Auflockerungsübung begonnen, bei welcher man zu zweit verschiedene Gesprächssituationen nachstellen sollte. Bei einem lockeren Vier-Augen-Gespräch sollte man zwischen der standardmäßigen Distanz zwischen beiden Gesprächspartnern (etwa eine Armlänge), einer sehr nahen, fast intimen Position und einer sehr weit voneinander entfernten wechseln. Die Auswirkungen auf das Gesprächsverhalten waren deutlich sichtbar. Jörg Heiss verdeutlichte somit, wie wichtig beim Dreh die Wahl der Kameraperspektive und des Tonschnittes ist. Dieses Wissen konnten wir dann nach der Mittagspause direkt anwenden. Dieses Mal drehten wir, jeder in einer anderen Funktion als am Vortag, einen Fernsehbeitrag zum Thema Müllvermeidung und „Up-Cycling“.

Alles in allem waren es sehr lehrreiche Tage mit vielen neuen Eindrücken und Informationen. Es gab interessante Einblicke hinter die Kulissen einer Videoproduktion, und dadurch, dass es die Möglichkeit gab, an zwei Tagen in zwei verschiedene Berufe hineinzuschnuppern, hatten die meisten Teilnehmenden die Chance in zwei Arbeitsumfeldern (Studio und Regie) tätig zu werden. Am beeindruckensten war wahrscheinlich die Erkenntnis, wie viele Stunden Arbeit in ein paar Minuten Fernsehbeitrag stecken können. Um dies zu realisieren muss eine große Filmcrew perfekt aufeinander abgestimmt sein. Mit diesem Wissen im Hinterkopf, werden wohl die meisten Studierenden Fernsehbeiträge, gerade Live-Produktionen, mit etwas anderen Augen wahrnehmen.

Von: Christina Tyrou, Johannes Repp, Larissa Schenk

Tag 4 und 5: Der Realität entkommen

Donnerstag war es dann soweit, die Gruppe musste sich aufteilen. Die immersive Mediengruppen lauschte zuerst einem Vortrag von Prof. Rolf Kruse, um ein Gefühl zu bekommen, welchen Weg immersive Medien bis zum heutigen Stand genommen haben. Hans Elstner, Vorstandsvorsitzender der rooom AG, stellte anschließend vor, wie diese sehr spielerisch wirkenden Konzepte für Verkaufs- oder Lernzwecke real genutzt werden können oder bereits genutzt werden.

Um ein gutes Gefühl für die Möglichkeiten von VR zu bekommen, war im Anschluss erstmal Ausprobieren verschiedener Anwendungen angesagt. Von Malen im dreidimensionalen Raum, über Burgenverteidigung und rhythmischem Laserschwertfechten, war alles vertreten. Aber es sollte ja nicht nur gespielt, sondern auch produziert werden.

Dabei standen drei Varianten zur Auswahl: Unter der Anleitung von Hans Elstner konnte man die Technologie von rooom nutzen, um einen eigenen Raum zu gestalten. Lily Kruse leitete die Arbeit mit dem Onlinetool CoSpaces an und Jonathan Müller von der FH Erfurt stand Studierenden mit Interesse für die Unity Engine tatkräftig zur Seite. Jedes dieser Tools hatte seine eigenen Vorteile und Tücken, sodass jede Station von einigen Studierenden besucht wurde.

Nachdem am Donnerstag die Grundlagen geklärt worden waren, konnten am Freitag nun unter Hochdruck die eigenen Projekte bearbeitet werden. Es wurde modelliert, Szenen zusammengesetzt und Objekte zu Filmen und Spielen zusammengefügt. Nach dem Mittag wurde der anderen Gruppe aus Interesse (und Sehnsucht :D) ein Besuch abgestattet. Dort durfte in der Regie bei der Produktion eines kurzen Beitrags zugesehen werden. Am Ende des Tages kam dann die Studiogruppe im Gegenzug herüber und durfte die Präsentation Virtueller Realitätsanwendungen der höchsten Güteklasse genießen.

Von: Konrad Lessig, Aaron Marks und Philipp Stanke

Tag 3: Mit dem KiKA Timster-Team

Am Mittwoch stellte sich das Redaktionsteam der Sendung Timster des KIKA vor. Zu Beginn war der Protagonist der Sendung, Tim, selbst anwesend und informierte über das Format, seine Ziele und die Themenbereiche von Timster. Nach der Vorstellung stand Tim noch für Fragen zu seinem Leben als KIKA-Moderator zur Verfügung, während die Workshopleiter sich auf den Start der einzelnen Kurse vorbereiteten.

In geteilten Gruppen ging es dann mit den Workshops „Tutorials für Grundschüler“ und „Medienpädagogik für Grundschüler in Social Media“ weiter. Über ersteren Kurs kann an dieser Stelle, aufgrund der Teilung der Gruppe, nicht viel berichtet werden. Der Leiter dieses Workshops, Gunnar Gerstel, schilderte in der Endpräsentation die Herangehensweise an das Thema „Tutorials für Grundschüler“. Nach einem theoretischen Exkurs zur Frage, was Tutorials eigentlich ausmacht, wurden Beispielvideos exemplarisch angesehen. Im Anschluss setzten die Teilnehmenden ihre Vorstellungen in einem Tutorial zum Thema Schuhe Binden um.

Der andere Teil der Gruppe erstellte unterdessen im Nebenraum ein Konzept, für den zukünftigen Instagramkanal von Timster, unter der Leitung von Anne Reichenbach. Aktuell ist Timster als Format lediglich auf der eigenen Webseite, Facebook und vereinzelt auf dem Youtubekanal des Senders KIKA vertreten, möchte aber in näherer Zukunft auch eine Präsenz auf Instagram aufbauen. Hierfür wurde zunächst nach Zielgruppen gesucht, welche über diesen Medienkanal erreicht werden können. Anschließend wurde jeder Zielgruppe eine Persona zugeordnet. In Gruppen arbeiteten die Teilnehmenden für jede Persona eine Strategie aus, mit der der Kanal passend bespielt werden könnte. Die realitätsnahe Herangehensweise ermöglichte dabei, an konkreten Beispielen kreativ zu arbeiten und das vorhandene Wissen über Social Media anzuwenden. Zum Abschluss wurden alle Ideen gemeinsam mit Anne Reichenbach zu einem Gesamtkonzept zusammengefasst.

Als kleine Überraschung durfte zuletzt noch einen Blick in das Timster-Set geworfen werden, um sich einen eigenen Eindruck von der Produktionsstätte zu verschaffen.

Von: Sabrina Hösch, Claudia Arnuero und Anna-Lena Genz