Tag 4 und 5: Ab ins Studio!

An diesem Tag fand ein Workshop zum Thema „Studioproduktion“ statt. Diesen leitete der Regisseur Jörg Heiß, welcher die Teilnehmenden am Set des MDR Garten – Magazins begrüßte. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde erklärt, wie der Arbeitsalltag an einem Set aussieht, welche Berufe dazu gehören, aber auch was problematisch sein kann.

Danach durften die Teilnehmenden das Bluescreen-Studio, in dem beispielsweise das MDR Thüringen Journal gedreht wird sowie die dazugehörige Regie anschauen. Jörg Heiss erklärte (nachdem er das freundliche „Fernseh-Du“ anbot) alles, was sie Studierenden wissen wollten, zeigte verschiedene Geräte, die man zum Beispiel zum Schneiden oder Ton mischen braucht, und erläuterte, welche Kameras für welche Aufgabe geeignet sind. Anschließend durften sich die Teilnehmenden einen Beruf (wahlweise auch „Gewerk“) aussuchen, in den sie später genauer eingeführt wurden. Zur Auswahl standen zum Beispiel die Aufgaben Moderator, Beleuchter, Bildmischer, Maskenbildner oder Tonmischer.

Nach einer Mittagspause traf ein Team der MDR-Tochter MCS ein, welches für jeden Beruf einen Experten dabei hatte. Ein Team aus Regisseur, Aufnahmeleitung, Redaktion und Moderation erarbeitete ein Drehbuch unter der Aufsicht von Jörg Heiss, während die anderen Teilnehmenden in ihre jeweiligen Tätigkeiten eingearbeitet wurden. Die Experten beaufsichtigten und unterstützten die Studierenden tatkräftig bei der Produktion.

Während der Aufnahmen teilte sie die Gruppe berufsbedingt in zwei Teams, eine im Studio und eine in der Regie. Es wurde eine Interviewsituation im Stile eines Morgenmagazines gedreht. Das Thema lautete Frühlingsgefühle: ein Moderator sprach mit einem Experten über deren Entstehung und Bedeutung. Nach einer sogenannten Stellprobe erfolgte im Zuge der Durchlaufprobe die erste Aufzeichung. Nach einigen Versuchen, Nachjustierungen, Feintuning und etwa 2 Stunden Arbeit, konnte dem gesamten Workshop-Team ein brauchbarer Fernsehbeitrag vorgeführt werden.

Der zweite Workshoptag wurde mit einer kleinen Auflockerungsübung begonnen, bei welcher man zu zweit verschiedene Gesprächssituationen nachstellen sollte. Bei einem lockeren Vier-Augen-Gespräch sollte man zwischen der standardmäßigen Distanz zwischen beiden Gesprächspartnern (etwa eine Armlänge), einer sehr nahen, fast intimen Position und einer sehr weit voneinander entfernten wechseln. Die Auswirkungen auf das Gesprächsverhalten waren deutlich sichtbar. Jörg Heiss verdeutlichte somit, wie wichtig beim Dreh die Wahl der Kameraperspektive und des Tonschnittes ist. Dieses Wissen konnten wir dann nach der Mittagspause direkt anwenden. Dieses Mal drehten wir, jeder in einer anderen Funktion als am Vortag, einen Fernsehbeitrag zum Thema Müllvermeidung und „Up-Cycling“.

Alles in allem waren es sehr lehrreiche Tage mit vielen neuen Eindrücken und Informationen. Es gab interessante Einblicke hinter die Kulissen einer Videoproduktion, und dadurch, dass es die Möglichkeit gab, an zwei Tagen in zwei verschiedene Berufe hineinzuschnuppern, hatten die meisten Teilnehmenden die Chance in zwei Arbeitsumfeldern (Studio und Regie) tätig zu werden. Am beeindruckensten war wahrscheinlich die Erkenntnis, wie viele Stunden Arbeit in ein paar Minuten Fernsehbeitrag stecken können. Um dies zu realisieren muss eine große Filmcrew perfekt aufeinander abgestimmt sein. Mit diesem Wissen im Hinterkopf, werden wohl die meisten Studierenden Fernsehbeiträge, gerade Live-Produktionen, mit etwas anderen Augen wahrnehmen.

Von: Christina Tyrou, Johannes Repp, Larissa Schenk

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